Von Lesefreiheit, Lesefreude und Leseerfahrung
Jetzt liest es selbst und ständig. Ganz nach eigenem Geschmack. Diese Lesefreiheit ist der Grundstein der Lesefreude und das Fundament der prägenden Leseerfahrungen. Von den ersten Angeboten wählt das Kind ziemlich schnell seine Lektüre aus. Natürlich darf es ein Weihnachtsbuch im Sommer sein oder die 20. Wiederholung des Bilderbuches über Tod und Trauer. Wir haben keine Vorgaben gemacht, denn auch wir Erwachsene wollen keine Vorgaben, was, wie und wo wir lesen. Lesen ist individuell, Lesen ist persönliche Entwicklung und Lesen ist Freiheit.
Von der Buchvorstellung in der Schule zum eigenen Blog
Nachdem nun die ersten Buchvorstellung in der Schule geschafft ist, bot ich dem Kind an, diese auch in das Internet auf dem eigenen Blog fortzuführen. Ich erklärte ihm die Vorteile und Gründe. Vieler Worte brauchte es nicht, damit es den zugeworfenen Leseball auffing und gleich umsetzte.
Warum dieser Blog?
Die Rezensionen sind vom Kind geschrieben. Es wählt seine Bücher aus, die es hier vorstellen möchte. Es schreibt, anfangs mit ein wenig Hilfe, selbst die Rezensionen. Hier zeigen sich gleich die ersten Hürden: das Suchen der richtigen Buchstaben auf der Tastatur, wie schreibt man groß, welche Tasten brauche ich für den Zeilenumbruch, was tun bei Schreibfehlern. Das Kind lernt so, dass Computer und Internet anzuwenden. Es lernt die ersten Schritte im Digitalen unter Begleitung. Als Mutter ist es mir wichtig, hier Medienkompetenz zu vermitteln, denn es wird für das weitere Leben essentiell sein.
Zugleich lernt das Kind auch sich in der Schriftsprache auszudrücken. Dieses Feld kann ich nicht allein der Schule überlassen, es ist als Mutter meine Aufgabe, es hier zu begleiten. Wir reden über den Inhalt, wir reden über die einzelnen Schritte der Besprechung, wir unterhalten uns über das Buch, da ich die meisten durch das eigene Rezensieren bis jetzt (!) noch kenne, wir reden über die Niederschrift. Da gibt es ganz banale Dinge, die das Kind aber erst lernen muss. Varianten des Satzanfanges, verschiedene Verben, Satzübergänge, Kommata-Setzung. Stück für Stück erarbeitet sich das Kind hier selbst die Schriftsprache. Mag ich am Anfang hier noch helfend beiseite stehen, wird es bald selbst völlig allein können.
Neben der Buchauswahl obliegt auch der Zeitpunkt der Buchvorstellung dem Kinde. Ein wenig auf Regelmäßigkeit werde ich leicht drängen, aber nicht in enger Taktung. Regelmäßig ist auch einmal im Monat. Die Devise: kein Druck, ein Begleiten, die Lesemeinung des Kindes.
Ganz in diesem Sinne wünsche ich viel Freude hier beim Stöbern und Lesen. Lassen wir uns Kinderbücher durch die Meinung eines Kindes zeigen.
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